Regeln

Mit Beginn der Saison 2025/26 hat der FIVB Regeländerungen beschlossen. Diese sollen, gemäß Auskunft auf der Generalversammlung des Wiener Volleyball Verbandes, auch in Österreich und in Wien umgesetzt werden. Wir möchten euch hier eine Übersicht über die neuen Regeln ab der nächsten Spielsaison geben.

Hier zunächst das ab 2025/26 geltende Regelwerk zum Nachlesen.

Official Volleyball Rules 2025-2028

Die erste Regeländerung betrifft die Regel 12.5.3. Diese regelt nunmehr das Screening, also den Sichtblock beim Service. Eigentlich handelt sich um keine Regeländerung, da diese Vorgehensweise ohnehin schon in den Refereeing Guidelines and Instructions des FIVB vorgesehen war und jeder Schiedsrichter bzw. Spieler/Trainer dies wissen müsste. Da es aber noch immer keine einheitliche Sanktionierung gegeben hat, wurde die Regel nun exakter formuliert. Wörtlich verboten ist nun, dass die Spieler des servierenden Teams während des Service die Hände über den Kopf heben.

Unverändert blieb hingegen die generelle Screening Regel, wonach sich Teams nicht so aufstellen dürfen, dass für die Annehmende Mannschaft die Sicht zum Ball vom Abschlag der Service-Spielerin bis zum Überqueren der Netzkannte behindert wird oder die Intention besteht, die Sicht zu behindern. Aufgrund der aktuellen Schiedsrichterleistungen gibt es hier große Unsicherheiten, ob diese Regel von den Schiedsrichtern auch vollzogen wird. Bis zu einer entsprechenden Erhöhung der Qualität, wird bei dieser Regel weiterhin Vorsicht geboten sein, ob Faults gepfiffen werden.

Das Problem des Sichtblocks will auch die zweiter zweite Regeländerung in den Griff bekommen. Diese betrifft Regel 7.4. In dieser wird es dem Serviceteam erlaubt, dass die gesamte Mannschaft in jeder beliebigen Position stehen darf. In anderen Worten wird die Rotationsregel für die Service-Mannschaft aufgehoben. Hintergrund ist, dass es, insbesondere beim Herren-Volleyball, inzwischen zu einem Nachteil geworden ist, wenn man das Service hat. Die neue Regel soll der servierenden Mannschaft ermöglichen, bereits früher die Defence Positionen einzunehmen. Zudem soll damit die oftmals herangezogene Ausrede, die Spieler stünden eng zusammen, um rasch an ihre Spielposition zu kommen ausgehebelt werden und der eigentlich bezweckte Sichtblock noch leichter erkennbar und bestraft werden.

Hingegen bleiben die Positionen für die annehmende Mannschaft gleich. Hier ist die Rotation daher nicht aufgehoben. Spannend wird allerdings, da durch die aufgehobenen Rotation der aufschlagenden Mannschaft ein gewisse „Unruhe“ in die Struktur kommt, ob diese bei Serviceverlust in der Defence wieder in der korrekten Rotation stehen und ob die richtigen Servicespieler eingesetzt werden. Hier wird auch die eigene Bank mehr zu arbeiten und die eigene Rotation sowie jene der Gegnermannschaft zu prüfen haben.

Die dritte große Änderung betrifft Regel 10.1.2.3. Hier geht es um Sicherheitsaspekte. Oft geht der Ball von der Defence-Mannschaft ins Out und wird von dort wieder ins Spiel zurück gespielt. In manchen Fällen, befindet sich dieser „Out-Ball“ auf der Netzseite der angreifenden Mannschaft und wird spektakulär in die eigene Feldseite zurückgespielt. Ab 2025/26 dürfen weiterhin Bälle, die nach dem ERSTEN Ballkontakt außerhalb der Antennen auf der anderen Netzseite in den „Out-Bereich“ gehen, von der annehmenden Mannschaft wieder zurück ins eigene Team gespielt werden. Geht der Ball jedoch nach der zweiten oder dritten Berührung in den Outbereich auf der Seite der gegnerischen Mannschaft, dann ist der Ball sofort als Out zu geben.

Hier findet ihr das Info-Video des Australischen Volleyballverbands zu den Regeländerungen: Volleyball Rule Change Video 2025

Die weiteren Regeländerungen stellen nur Klarstellungen der existierenden Spielformen bzw. Ergänzungen zu den genannten 3 Regeländerungen dar:

Regel 7.4.4.: Nach dem Service dürfen die Spieler beider Mannschaften ihre Positionen verlassen und jeden beliebigen Platz auf ihrem Feld und in der Freizone einnehmen.

Regel 9.1.2.3.: Führen gleichzeitige Ballberührungen von zwei Gegnern oberhalb des Netzes zu einer länger andauernden Berührung, läuft das Spiel weiter, auch wenn der Kontakt über dem gegnerischen Feld abgeschlossen wird.

Regel 10.1.2.: Nach der ersten Berührung durch die Mannschaft darf ein Ball, der die Netzebene vollständig oder teilweise im Bereich des Außensektors in die Freizone des Gegners durchquert hat, im Rahmen der drei Berührungen zurückgespielt werden, vorausgesetzt, dass
Regel 10.1.2.1.: das Feld des Gegners vom Spieler nicht berührt wird (ausgenommen Regel 11.2.2.1)
Regel 10.1.2.2.: der Ball beim Zurückspielen die Netzebene wieder vollständig oder teilweise im Bereich des Außensektors auf derselben Seite des Netzes durchquert – wenn nicht, ist er „aus“. Die gegnerische Mannschaft darf diese Aktion nicht behindern.

Regel 11.1.2.: Nach dem Angriffsschlag darf ein Spieler seine Hände über das Netz führen, wenn der
auslösende Ballkontakt im eigenen Spielraum stattgefunden hat und der Ball nicht
gefangen oder geworfen wird.

Regel 23.3.2.3.: Der 1.Schiedsrichter hat nun zusätzlich Entscheidungen zu treffen
i) wenn der Aufschlag oder der Ball nach der zweiten oder dritten Berührung, über die oder außerhalb der Antenne auf seiner Seite des Spielfeldes überfliegt.
Regel 24.3.2.8.: Der 2-Schiedsrichter hat zu entscheiden, wenn der Aufschlag oder der Ball nach der zweiten oder dritten Berührung über die oder außerhalb der Antenne auf seiner Seite des Spielfeldes überfliegt.
Regel 29.2.1.3.: Der Linienrichter hat anzuzeigen, wenn der Ball die Antenne berührt, der Ball nach dem Aufschlag oder der zweiten oder dritten Ballberührung das Netz außerhalb des Überquerungssektors überfliegt.