Milchprodukte

Joghurt

Das Joghurt zu den gesunden Lebensmitteln zählt liegt nicht nur am hohen Calciumgehalt, sondern auch an den Milchsäurebakterien. Dabei ist Naturjoghurt und griechischer Joghurt besonders zu empfehlen. Bei ersterem ist allerdings darauf zu achten, dass der Zuckeranteil niedrig ist, also kein Zucker zugesetzt wurde. Bei zweiterem fällt der besonders hohe Anteil an Eiweiß auf. Durch die wenigen Kohlenhydrate wird der Blutzuckerspiegel konstant und Heißhungerattacken hintan gehalten. Griechischer Joghurt enthält weniger Kohlenhydrate als Naturjoghurt und ist Low-Carb-tauglich. Das Eiweiß aus Joghurt kann besonders gut aufgenommen werden, da es eine hohe biologische Wertigkeit besitzt.

Im Vergleich zum Naturjoghurt enthält der griechische Joghurt fast doppelt so viel Eiweiß – nämlich bis zu 8 Prozent – und hat kaum Kohlenhydrate, dafür jedoch mit knapp 10% mehr Fettanteil während Naturjoghurt 2 bis 4% Fett aufweist. Der Grund für die Unterschiede liegt im Herstellungsprozess. Zur Herstellung von griechischem Joghurt werden mehr Milchsäurebakterien und mehr Milch verwendet. Für einen Kilogramm griechischen Joghurt werden 4 Liter Milch benötigt, für Naturjoghurt 1 Liter. Zudem wird beim griechischen Joghurt mehr Molke abgetrennt, der Fettgehalt steigt somit an.

Joghurt kombiniert Eiweiß mit „guten“ Fetten. Diese benötigt man für den Aufbau von Hormonen und Zellwänden. Zusätzlich unterstützt dieses Fett die Proteinbiosynthese. Fett und Eiweiß unterstützen daher den Muskelaufbau und halten zugleich lange satt, denn das Fett sorgt auch dafür, dass das Eiweiß langsamer verdaut wird.

Joghurt zählt auch zu den probiotischen Lebensmitteln, das heißt, es enthält Milchsäurebakterien. Diese Bakterien siedeln sich im Dickdarm an und bilden dort die Darmflora. Diese wiederum beeinflussen unter anderem die Bildung von Antikörpern und das Risiko an verschiedenen Krankheiten zu erkranken. Und auch das Gewicht wird durch die im Darm lebenden Bakterien beeinflusst, da die Darmflora den Stoffwechsel verändern kann.

Wer im Kühlregal auf „Joghurt nach griechischer Art“ stößt, sollte lieber weiter suchen, denn hierbei handelt es sich nicht um original griechischen Joghurt, sondern um eine Art billige Kopie, die meist mit Verdickungsmittel und anderen Zusatzstoffe versetzt ist. Diese Produkte haben daher meist einen viel geringeren Eiweißanteil und zu viel Zucker.

Milch

Milch, Milchprodukte, aber auch Kalzium-angereicherte Fruchtsäfte und Kalzium-reiche Mineralwässer können mit Arzneistoffen interagieren: 

  • Schilddrüsenhormone: Symptome einer Hypothyreose wie Müdigkeit, Gewichtszunahme und Kälteintoleranz
  • Bisphosphonate: je nach Einsatzgebiet zum Beispiel verminderte Knochendichte und Hyperkalzämie
  • Gyrasehemmer und Tetracycline: verminderte antimikrobielle Wirksamkeit und damit Therapieversagen

Kalzium-Ionen bilden mit den Arzneistoffen Komplexe, die nur schwer resorbierbar sind. Bei den Gyrasehemmern ist eine klinisch relevante Komplexbildung mit Kalzium-Ionen nur für Ciprofloxacin und Norfloxacin beschrieben.

Derselbe Wirkmechanismus trifft auch auf Magnesium zu. Da viele Patienten freiverkäufliche Magnesiumpräparate einnehmen, wird angeraten, zu Ca- und Mg-haltigen Produkten mindestens einen halben Tag Abstand einzuhalten.

Daher dürfen diese Arzneistoffe nicht mit Kalziumreichen Nahrungsmitteln eingenommen werden, der Abstand sollte mindestens 2 bis 3 Stunden betragen. Die Einnahme der Medikamente sollte mit Leitungswasser erfolgen. 

Die Apothekerkammer Niedersachsen rät: Bei Einnahme von Bisphosphonaten muss konsequent mindestens 1 Stunde vor und mindestens 2 Stunden nach der Mahlzeit auf die Einnahme von Calcium-haltigen Mitteln verzichtet werden.