Eine weiter Form der Leistungssteigerung kann durch die Einnahme von Aminosäuren vor dem Workout erzielt werden. Aber auch nach dem Workout sind Aminosäuren nützlich, nämlich zur schnelleren Regeneration. Die Anwendung sollte jedoch nur zur Verbesserung der direkten sportlichen Leistung und nach den angegebenen Mengen erfolgen, ein Überdosieren ist jedenfalls zu vermeiden. Zudem wird der konkrete Nutzen immer wieder diskutiert, so dass keine Studien vorliegen, die den tatsächlichen Nutzen einer zusätzlichen Einnahme im Rahmen eines normalen Trainings belegen.
Wenn Du hingegen Deine Kalorienzufuhr einschränkst, gerät Dein Körper in ein kataboles Stadium. Dies bedeutet, dass er Gewebe abbaut (Fett, Muskulatur etc.) anstatt es aufzubauen. Eine übermäßige Kalorienabstinenz kann so zum Muskelabbau führen, da der Körper mangels anderer Energiequellen Aminosäuren verbrennt, welche für die Proteinsynthese und damit zum Muskelaufbau notwendig wären. Um Muskulatur aufzubauen muss jedoch die Proteinsynthese-Rate höher sein als der Proteinabbau. Grundsätzlich gilt daher, wenn die Glykogenvorräte bei langen Ausdauereinheiten aufgebraucht werden, kommt es im Körper zum Abbau von Muskelprotein.
Im Handel sind Einzelne und Mischungen aus einer Kombination von Aminosäuren verfügbar. Zumeist bestehen die Aminosäure-Ergänzungen aus
- L-Citrullin
- L-Arginin
- Beta-Alanin
- L-Glutamin
- BCAA
- L-Leucin
- L-Isoleucin
- L-Valin
Die drei verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin sind wichtig für den Aufbau und den Erhalt des Muskelgewebes. Sie unterstützen die Proteinsynthese in der Muskulatur. Ebenso wird der Abbau von Muskelprotein gehemmt und Heilprozesse im Muskel werden verbessert.
Bei hoher Trainingsfrequenz ist Glutamin eine Überlegung wert. Glutamin garantiert eine schnelle Wiederauffüllung der Glykogenspeicher. Es wirkt zudem bei körperlicher Anstrengung als wichtiger Energieträger. Glykogen ist eine Speicherform, die der Körper selbst aus den, über die Nahrung zugeführten Kohlenhydraten bildet und größtenteils in den Muskelzellen lagert. Leere Glykogenspeicher bedeuten weniger Energie im Training. Glutamin sollte besonders nach dem Training eingenommen werden, um optimal wirken zu können.
BCAAs („Branched-Chain Amino Acids“) halten gegen den kataboles Muskelabbau und sind daher für die Regeneration und zum Muskelerhalt gedacht. BCAAs stimulieren die Proteinsynthese da sie in ihnen die notwendigen Aminosäuren aufgespalten sind. Daher erhöht sich die gesamte Proteinsynthese in jeder Zelle. BCAAs werden oftmals zur Unterstützung ebenso beim Aufbau von Muskelmasse eingesetzt, wie für den Fettabbau. BCAAs können zudem müdigkeitssenkend wirken. Dies geschieht über eine Hemmung der Serotonin-Produktion, welche sich während des Trainings erhöht. Serotonin steigert die „Erschöpfungswahrnehmung“. Gemäß den Herstellerbeschreibungen können BCAAs größtenteils ohne Bedenken konsumiert werden. Jedoch sind sie zu vermeiden, wenn Du schwanger bist oder vor einer Operation stehst. In der Schwangerschaft ist die Einnahme verzweigtkettiger Aminosäuren noch nicht ausreichend abgeklärt, daher muss davor gewarnt werden. Vor Operationen könnten die BCAAs, durch eine Beeinflussung des Blutzuckerspiegels, diese beeinflussen. In diesen Fällen ist vor Einnahme ein Arzt zu kontaktieren.