Koffein

Teilweise wird die Meinung vertreten, dass Kaffee (Koffein) vor dem Sport der ideale Motivator ist. Er soll die Leistung auf natürliche Weise steigern. Die Wirkung des Kaffees kommt vom Koffein. Dieses
stimuliert das Nervensystem, regt die Produktion von Noradrenalin im Gehirn an und hat so eine leistungssteigernde, anregende Wirkung. Seine maximale Wirkung erreicht Kaffee etwa 30 Minuten nach dem Trinken.

Die wichtigsten Fakten zum Kaffee sind:

  • Kaffee hat einen hohen Anteil an Antioxidantien und wirkt positiv auf das Immunsystem.
  • Die Körpertemperatur steigt nach Kaffeekonsum kurzfristig an. Das steigert die Kalorienverbrennung.
  • Kaffee erhöht den Blutdruck kurzfristig.
  • Koffein lässt das Herz schneller schlagen und erweitert die Blutgefäße.
  • Koffein wirkt im Bronchialsystem der Lunge gefäßerweiternd, was zu einem besseren Sauerstoffaustausch führt.
  • Durch Kaffee wird die Nierentätigkeit kurzfristig angeregt.
  • Die Darmperistaltik (Darmbewegungen) wird durch Koffein, Säuren, Gerb- und Bitterstoffe im Kaffee
    stimuliert.
  • Koffein soll eine schmerzlindernde Wirkung haben. Es wird in einigen Medikamenten als unterstützendes Analgetikum (z.B. gegen Kopfschmerzen) eingesetzt.
  • Koffein setzt in der Leber nach etwa 30 bis 45 Minuten nach der Einnahme Zucker frei, was zu einer erhöhten Energieversorgung führt.

Aufgrund dieser Auswirkungen, ist es naheliegend, dass Sportler zur Leitungssteigerung und Motivation zu Kaffee oder anderen koffeinhaltigen Getränken greifen. Eine, im International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism veröffentlichte Untersuchung ermittelte den Effekt von Kaffeekonsum vor dem Laufen und Radfahren. In fünf von neun Studien wurden signifikante Verbesserungen der sportlichen Ausdauerleistung festgestellt. Außerdem senkte das Koffein die wahrgenommene Anstrengung und erleichterte (zumindest subjektiv) das Atmen.

3 mg bis 8,1 mg Koffein pro kg Körpergewicht konnte eine Leistungssteigerung im Sport herbeiführen, unabhängig davon, ob dieses direkt oder mittels Kaffee zugeführt wurde. Ob sich Koffein auch positiv auf die Muskelkraft auswirkt, ist noch nicht bewiesen.

Wie viele Tassen Kaffee sollten es nun sein? Vor dem Training ein Espresso und insgesamt nicht mehr als drei Espressi pro Tag können durchaus nützlich sein. Größere Mengen können hingegen negative Auswirkungen auf den Körper haben. Neben Kaffee enthalten auch Tee, Cola, Mate Tees, Energy Drinks und auch größere Mengen Bitterschokolade enthalten Koffein oder damit verwandte Stoffe. Die enthaltenen Stoffe können auch mit Arzneistoffen zu Wechselwirkungen führen.

Clozapin: Die Metabolisierung von Koffein und Clozapin erfolgt über CYP1A2. Koffein selbst wirkt dabei als schwacher CYP1A2-Inhibitor. Hierdurch kann der Clozapin-Plasmaspiegel erhöht werden. Nach 5 Tagen Koffeinkarenz kann der Clozapin-Plasmaspiegel aufgrund der nicht mehr vorhandenen Enzyminhibition um etwa 50% sinken. Die Wechselwirkung führt zu einer möglichen Verstärkung von Wirkung und Nebenwirkungen. Bei einer Koffeinkarenz nach längerem Koffeinkonsum ist auch eine verminderte Wirksamkeit möglich. Patienten sollten während der Clozapin-Therapie auf konstanten Koffeinkonsum achten und abrupte Veränderungen des Koffeinkonsums mit ihrem Arzt abstimmen, da eine Dosisanpassung notwendig werden kann.

Gyrasehemmer: Einige Gyrasehemmer hemmen CYP1A2. Dazu zählen Enoxacin, unter bestimmten Voraussetzungen auch Ciprofloxacin und Norfloxacin. Am stärksten interagiert Enoxacin, gefolgt von Ciprofloxacin und Norfloxacin. Die übrigen Gyrasehemmer scheinen nicht zu interagieren. Während der Behandlung mit Enoxacin sollten Patienten auf koffeinhaltige Nahrungsmittel verzichten. Dasselbe gilt für die Behandlung mit Cipro- und Norfloxacin bei Patienten mit Krampfanfällen oder Herzrhythmusstörungen in der Anamnese. Die Wechselwirkung kann zur Erregung, Unruhe, Schlaflosigkeit, Halluzinationen führen.